Historisches

 

Zur Geschichte Salinas im 20. Jahrhundert

„Die neue Kirche von Santa Marina hockt wie ein steinerner Riese zwischen den niedrigen Häusern des Küstendorfes. Man hatte sie noch in guten Zeiten erbaut und ihre Ausmasse kühn für eine doppelte Einwohnerschaft vorausgeplant. Sie war der Stolz der ganzen Bevölkerung gewesen. Denn sichtbarer als jedes andere Werk von Menschenhand stellte sie den Reichtum der Insel Salina zur Schau.. […] Wenige Jahre nach der prunkvollen Kirchweih, um die Jahrhundertwende, zerstörte die Reblaus die stattlichen Rebberge, die den Wohlstand der Insulaner ausmachten. […] Ein unaufhaltsamer Niedergang setzte ein. Die jungen Leute wanderten nach fernen Kontinenten aus […].“ (Seite 7)

 

Strassenbau als Erwerbstätigkeit

„Don Gaetano suchte im Frühjahr vergeblich nach Landarbeitern, die in den Rebbergen hacken sollten. Fast alle Taglöhner, viele Grundbesitzer sogar, hatten sich der Baugenossenschaft angeschlossen und arbeiteten an der neuen Strasse. Die Löhne waren gut.  Man verdiente mehr als bei der mühsamen Arbeit auf dem Lande.“           (Seite 120)

 

Verfallene Baupracht

„Wer von den Leuten der älteren Generation auf Salina kannte nicht das Haus der Mollica. Die sogenannte ‚Palazzina‘ verkörperte jetzt noch für viele ein Wahrzeichen der vergangenen Pracht. Sie war eines jener hässlichen Bauwerke, durch welche die wohlhabenden Grundbesitzer der Insel vor der Jahrhundertwende ihren Reichtum und ihre Weltoffenheit zur Schau gestellt hatten. Ein Teil bestand aus dem schlichten, eingeschossigen Trakt, den schon die Vorfahren bewohnt hatten. Daran war ein zweiter Flügel, doppelt so hoch und mit städtischer Ausstattung angeklebt worden. An der  

Hauptfassade prangten über den Fenstern Fruchtkränze und Puttenköpfe aus Gips.“  (Seite 165)

 

Aufforstung

„Waldarbeiter, die im Auftrag der Provinzverwaltung breite Zonen der Fossa mit Pinien und Eukalypten aufforsteten, sahen den Jungen aus der Ferne, wenn er seine täglichen Streifzüge durch die Macchia und um die unwirtlichen Gipfelfelsen unternahm.“         (Seite 219)